Auch knapp zwei Wochen nachdem ich den Artikel über Ice Brew-Kaffee geschrieben habe, bleibt der Sommer weiterhin sprunghaft. Mal Sonne, mal Regen. Aber naja, immerhin pendeln sich die Temperaturen langsam aber sicher auf angenehme 20 bis 25 Grad ein, so dass man – auch wenn Wolken am Himmel aufziehen – gerne mal ein Kaltgetränk zu sich nimmt.
Und da wären wir auch schon beim Thema: Cold Brew Coffee. Unter Kaffeefans ist der kalt-gebrühte Kaffee schon lange beliebt, taucht inzwischen aber auch immer häufiger auf den Karten ganz normaler Cafés und Restaurants auf. Der einst als Szene- und Hipster-Getränk verschriene Cold Brew ist im Jahr 2016 im Mainstream angekommen. Und das ist gut so.
Cold Brew-Zubereitung: kaltes statt heißes Wasser
Der Cold Brew-Kaffee unterscheidet sich von anderen Kaffee-Variationen vor allem durch die Zubereitung. Für gewöhnlich kommt heißes Wasser zum Einsatz, das dem gemahlenen Kaffee binnen kürzester Zeit seine Inhaltsstoffe entzieht. Egal, ob ihr nun einen Kaffeevollautomaten, einen Handfilter oder eine French Press verwendet – das Prinzip ist immer das gleiche.
Beim Cold Brew hingegen wird das Kaffeepulver – wie der Name schon sagt – mit kaltem Wasser “aufgebrüht”. Die Anführungszeichen brauchen wir hier deshalb, weil das “Aufbrühen” natürlich streng genommen nur mit heißem Wasser möglich ist. “Kalte Extraktion” wäre wohl der richtige Begriff, aber naja 😉
Am Ende des Cold Brew-Prozesses steht dann ein Kaffee-Konzentrat, das etwa 70% weniger Säure- und Bitterstoffe hat, als herkömmlicher Filterkaffee. Am Koffeingehalt ändert sich nichts.
Gut Ding will Weile haben
Das hört sich jetzt alles furchtbar kompliziert an? Ist es aber nicht. Um eine Cold Brew zuzubereiten, braucht ihr vor allem eines: Zeit. Viel Zeit.
Am Anfang steht gemahlener Kaffee, den ihr in einen Behälter (z.B. ein Einmachglas) füllt und mit kaltem Wasser übergießt. Ich nehme auf 100 Gramm Kaffee einen halben Liter Wasser. Wenn ihr die Kaffeebohnen selbst mahlt, dann möglichst grob.
Danach alles gut rumrühren, das Glas mit einer Frischhaltefolie abdecken, fertig. Nun muss das Gebräu in etwa 12 Stunden bei Zimmertemperatur ziehen. Die fehlende Hitze wird sozusagen durch viel Zeit ersetzt.
Kaffee-Konzentrat hält bis zu zwei Wochen
Am nächsten Tag (ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass ihr den Cold Brew über Nacht ziehen lasst) nehmt ihr die Folie ab und filtert den Kaffee wie gewohnt. Abhängig vom gewählten Mahlgrad dauert der Vorgang etwas länger.
Was ihr nun in der Kanne habt, ist ein Kaffee-Konzentrat – der Cold Brew. Jetzt liegt es an euch, was ihr daraus macht. Wer starken Kaffee mag, kann ein paar Eiswürfel aus dem Gefrierfach nehmen und den Cold Brew “on the rocks” trinken.
Den meisten dürfte der Kaffee so aber zu intensiv schmecken. In diesem Fall verdünnt ihr das Kaffee-Konzentrat ganz einfach mit Wasser in einem Mischverhältnis von 1:1 oder 1:2. Hier gilt: einfach ausprobieren!
Den Cold Brew könnt ihr im Kühlschrank übrigens problemlos bis zu zwei Wochen aufbewahren. Aus diesem Grund macht es auch Sinn, gleich einen oder zwei Liter herzustellen, so dass ihr mehrere Tag etwas davon habt und nicht wieder 12 Stunden warten müsst.
Wer mehr Komfort möchte, der kann zur von Dennis empfohlenen Lösung von Hario greifen:
Wer seinen Cold Brew in nur 45 Minuten genießen möchte, sollte sich diese Slides anschauen. Danke Philipp für den Tipp 🙂
Ich mag auch gerne Cold Brew Coffee. Man kann ihn auch gut mit 1:2 oder 1:3 mit heißem Wasser aufgießen. Ist dann nicht mehr Cold, aber schmeckt fantastisch.
Welchen Kaffee nimmt man dafür am besten?
100% Arabica?
Zum Beispiel, ich nehme einfach, was ich grad im Haus habe: https://www.frank-feil.de/2016/07/20/coffee-circle-kaffee-abo/ 🙂