Erfahrungsbericht: Baubeginn mit Haus der Handwerker e.V.

Haus der Handwerker e.V.

Vor einem halben Jahr habe ich hier im Blog das erste Mal über unsere Erfahrungen mit dem Bundesverband Haus der Handwerker e.V. gebloggt. Zum damaligen Zeitpunkt hatten wir den Vertrag mit HDH bereits unterschrieben, das Baugesuch eingereicht und der Werkplaner hatte gerade mit der Ausführungsplanung begonnen.

Seither ist einiges an Zeit vergangen und viel passiert. Wir haben gelernt, dass beim Hausbau nicht immer alles planbar ist und ein so großes Projekt stets die ein oder andere Überraschung für die Bauherren und alle Beteiligten bereit hält. Da wir immer wieder darauf angesprochen wurden, sei so viel aber schon einmal vorweg verraten: Die Entscheidung mit Haus der Handwerker zu bauen, haben wir bislang nicht bereut. Aber der Reihe nach.

Der lange Weg zur Baugenehmigung

Beim Hausbau läuft ohne Baugenehmigung leider gar nichts. Das dürfte jedem klar sein, der sich mit dem Thema beschäftigt hat. Nachdem wir den Vertrag mit HDH Mitte Mai 2017 unterschrieben hatten, hat sich unser Architekt zügig an die Erstellung des Baugesuchs gemacht – und so konnten wir dieses bereits Anfang Juni 2017 beim örtlichen Bauamt einreichen. Da wir uns im Rahmen des Bebauungsplans bewegten, haben wir schon kurz darauf mit der Werkplanung begonnen. Man will ja keine Zeit verlieren.

Für diejenigen, denen dieser Begriffe noch nichts sagen: Der Architekt erstellt das Baugesuch (Genehmigungsplanung). Darin wird unter anderem festgelegt, welche Außenmaße das Haus hat, welche Dachform und -neigung geplant sind und wo auf dem Grundstück sich das Gebäude befindet. Im Anschluss übernimmt der Werkplaner, der die Ausführungsplanung (Werkplanung) erstellt. Hier geht es dann um die Details (Wo befinden sich die Öffnungen für die Be- und Entlüftung sowie die Hausanschlüsse, wo verlaufen die Wasser- und Abwasserleitungen im Gebäude, wie dick sind die einzelnen Wände, etc.).

Die Werkplanung verlief aus unserer Sicht tadellos. Der Werkplaner hat alles gemäß unserer Vorstellungen umgesetzt – zumindest soweit technisch möglich. Was ich damit meine? Nicht immer lässt sich alles was ein Architekt gezeichnet hat, in der Praxis so auch ohne Weiteres umsetzen. Wir mussten beispielsweise die Treppe etwas verschieben (Statik). Zudem wären die seitlichen Rollläden im Obergeschoss nur als Aufsatzrollläden realisierbar gewesen, oder man hätte die Fenster etwas kleiner machen müssen (Bebauungsplan). Wir haben am Ende ganz auf die Rollläden verzichtet. Hausbau ist eben kein Maschinenbau und es macht wenig Sinn, sich über Dinge zu ärgern, die man ohnehin nicht beeinflussen oder ändern kann.

Warum wir trotzdem erst im Frühjahr 2018 mit dem Bauen beginnen konnten? Nun ja… Das Bauamt hat uns die Baugenehmigung leider erst Ende November 2017 geschickt. Daraus ging dann hervor, dass die Garage tiefer gesetzt werden musste, was zur Folge hatte, dass die Verbindungstür zwischen Haustechnikraum und Garage nicht mehr realisierbar war. Der Werkplaner musste also nochmal ran, bevor wir die Ausführungsplanung dann endlich freigeben konnten. Im Anschluss folgte die finale Prüfung durch den Gutachter und schon stand Weihnachten vor der Tür.

Im Januar kam die Leistungsanpassung von Haus der Handwerker (dazu später mehr) und die Ausschreibungen begannen. Allerdings hatte niemand damit gerechnet, dass im März arktische Temperaturen in Süddeutschland herrschen würden – und so konnten die Erdarbeiten erst im April 2018 beginnen.Haus der Handwerker e.V.

Wie wir die Planungsphase mit Haus der Handwerker e.V. erlebt haben

Warum wir uns entschieden haben, mit dem Bundesverband Haus der Handwerker e.V. zu bauen, habe ich hier bereits ausführlich beschrieben. Die Kurzversion: Wir hatten bei HDH von Anfang an nette, kompetente Ansprechpartner, fühlten uns gut beraten und vor allem gefiel uns das Konzept („Bauen ohne Bauträgerrisiko“) sehr gut. Das sah übrigens auch unsere Bank so: Die Tatsache, dass wir für jedes Gewerk feinsäuberlich aufgegliedert Werkverträge hatten und dazu auch noch einen detaillierten Zahlungsplan vorlegen konnten, hat unser Sachbearbeiter sehr begrüßt.

Wie die Planungsphase ablief, habe ich im vorangehenden Abschnitt ja bereits grob skizziert: Nach der Einreichung des Baugesuchs übernimmt der Werkplaner die federführende Rolle. Auf Grundlage des Bodengutachtens, der Statik und der Energiebedarfsberechnung erstellt er die Ausführungsplanung, die später den Handwerksbetrieben als Grundlage für die Ausführung des Bauvorhabens dient. Parallel dazu stand uns aber auch der Projektkoordinator von Haus der Handwerker mit Rat und Tat zur Seite. Etwaige Nachfragen wurden in der Regel noch am selben Tag beantwortet.

Irgendwann folgt dann auch noch die Bemusterung in Chemnitz. Im Prinzip kann man selbst entscheiden, wann man an der „Orientierungsveranstaltung“ teilnimmt. Ich persönlich würde diesbezüglich aber nichts überstürzen. Wir haben beispielsweise gewartet, bis die Werkplanung finalisiert war und wir uns über alle Details im Klaren waren. Wie die Bemusterung abläuft, beschreibt dieser Beitrag einer Bauherrenfamilie im Blog von HDH ziemlich genau, von daher werde ich darauf jetzt nicht näher eingehen. Nur soviel sei gesagt: Setzt euch schon im Vorfeld mit den unterschiedlichen Themen (Fliesen, Sanitär, Fenster und Türen) auseinander, ansonsten seid ihr mit der Auswahl schlichtweg überfordert. Vielleicht ist es deshalb auch ganz gut, dass die Orientierungsveranstaltung eben nur zur Orientierung dient. Festlegen muss man sich an diesem Tag noch nicht. Die finale Entscheidung, welches Waschbecken und welche Fliesen man nimmt, „muss“ erst getroffen werden, kurz bevor der Handwerker mit der Arbeit beginnt. Von diesem bekommt ihr dann auch das Angebot für die Zusatzleistungen, falls ihr vom in der Bauleistungsbeschreibung definierten Standard abweicht.

Leistungsanpassung und Ausschreibungsphase

Wie ging es weiter? Nachdem unsere Werkplanung vom Gutachter freigegeben war, ging diese an HDH zur Leistungsanpassung. Im Rahmen der Leistungsanpassung schaut sich die Kalkulationsabteilung an, ob und in welchen Punkten die Werkplanung vom ursprünglichen Plan abweicht und wie sich diese Änderungen auf den kalkulierten Gesamtpreis auswirken. Wir haben uns beispielsweise während der Werkplanung für eine spezielle Treppe mit Glasgeländer sowie höhere Innentüren entschieden. Dadurch erhöht sich natürlich der Gesamtpreis für das Haus. Selbiges galt für die Decke im Erdgeschoss, die aus statischen Gründen etwas dicker, als im Standard vorgesehen, werden musste, um die Tragfähigkeit zu gewährleisten. Auf der anderen Seite wurden uns die Rollläden im Obergeschoss sowie zwei Tageslichtspots in der Decke, die wir nicht mehr wollten, gutgeschrieben. All diese Posten waren in der Leistungsanpassung aufgeschlüsselt und wurden uns in einem Gespräch mit HDH ausführlich erläutert.

Nachdem wir die Leistungsanpassung unterschrieben hatten, begannen die Ausschreibungen. Der Rohbauer stand relativ schnell fest und wir unterschrieben den Werkvertrag zeitnah, damit die Erdarbeiten beginnen konnten. Die restlichen Werkverträge lieferte Haus der Handwerker kurze Zeit später gesammelt nach. Inzwischen ist alles unterschrieben und in wenigen Tagen macht sich der Zimmermann an die Arbeit.

Fortsetzung folgt 🙂

Veröffentlicht von Frank Feil

Blogger aus Leidenschaft seit über 12 Jahren. Ist selbstständig und macht irgendwas mit Social Media. Liebt das Reisen und guten Gin. Baut zur Zeit ein Haus.

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Timm
5 Jahre zuvor

Hallo Frank,

Vielen Dank für diesen außerordentlich detaillierten Bericht über deine Erfahrung mit HDH.

Wir stehen am selben Punkt wie ihr vor einem Jahr und freuen uns, dass du so positiv über HDH schreibst!

Wir sind schon sehr gespannt auf deinen nächsten Beitrag und hoffen dass du am Ball bleibst neben dem Hausbau!

Herzlichste Grüße Timm und Anika

Rolf Zehnder
5 Jahre zuvor

Hallo Herr Feil, uns würde alle interessieren, wie Ihr Hausbauprojekt läuft.
Viele Grüße
Rolf Zehnder

Minga
5 Jahre zuvor

Hallo, ich bin auch ein Bauherr, der sich gerade bei der Werkplanprüfung befindet.
HDH hat mich informiert, dass es keine Sanitärplan gibt. In der Werkplan befindet sich nur Schmutzwasser Leitungen. Wie werden die Kalt und Warmwasser gebaut? Hr. Fell, könnten Sie Ihre Erfahrung noch berichten?

Doris Sonderegger
5 Jahre zuvor

Hallo,

Uns ergeht es leider gleich. Obwohl wir einen eigenen Architekten haben, der sämtliche Pläne, die Baubewilligung und das Bodengutachten dem HdH vor knapp einem Jahr eingereicht hat, wir in Chemnitz in der Ausstellung waren und den Finanzierungsnachweis eingereicht haben, die Leistungsanpassung erledigt ist, warten wir seit Monaten auf den Baubeginn. ( die Werkplanung seitens HdH hat 5 Monate gedauert, obwohl man uns versprochen hat, dass diese in 4 Wochen erledigt sei). HdH ist meines Erachtens, auch Aufgrund der unfreundlichen Mitarbeiter, die meistens telefonisch nicht erreichbar sind und nicht zurückrufen und der unerträglichen Intransparenz seitens dieser Firma, die, falls erreichbar, uns mit unglaublich fadenscheinigen Argumenten hinhält, definitiv nicht zu empfehlen. So wie es heute ausschaut, können wir froh sein, wenn wir das Haus 2 Jahre nach Unterzeichnung des Vertrags mit HdH beziehen können. Also, Finger weg von dieser undurchsichtigen Firma!

Markus Freling
5 Jahre zuvor

Hallo liebe Bauherren,

schade, dass hier 2-3 Leute nicht zufrieden sind. Aber ich denke wenn eine Firma wie Haus der Handwerker jedes Jahr 100 Häuser baut, gibt es immer 2-3 Leute die aus diversen Gründen nicht zufrieden sind. Darum möchten auch wir unsere Erfahrungen hier teilen und auf diesem Wege schon mal Danke sagen. Wir sind ziemlich am Ende der Bauphase und wenn alles so weiter läuft, werden wir Ende Februar einziehen können.
Frau Sonderegger, auch wir konnten über den Winter nicht anfangen zu bauen. Uns lag die Baugenehmigung im Dezember 2017 bereits vor und auch wir mussten warten bis Mitte März 2018 um mit dem Bau unseres Zweifamilienhauses zu starten,aufgrund Bodenfrost. Den Vertrag haben wir im März 2017 unterschrieben und nach dem alle Planungen und die Bemusterung abgeschlossen waren, konnte der Bauantrag gestellt werden. Trotz Kenntnisgabeverfahren mussten wir dennoch 2 Monate auf die Genehmigung vom Amt warten. Aber dann ging alles soweit nach Plan weiter und unser Bauleiter hatte bzw. hat immer alles im Griff. Der Aushub erfolgte, danach wurde der Keller und der Rohbau in ca. 6 Wochen erstellt und jedes Gewerk kam dann nach und nach. Der Bauleiter ist hier ein sehr wichtig Punkt, da er alle Handwerker koordiniert und die Zügel in der Hand hält. Von uns ein dickes Lob an unsere Bauleitung und an die teilweise sehr netten Handwerker.
Die versprochene Bauzeit von 12 Monaten (wir bauen ein 238m² Zweifamilienhaus) wird wohl eingehalten.

Wir von unserer Seite können HdH gerne weiterempfehlen. Die Bauausführung sowie die verbauten Materialien sind wirklich sehr gut, das hat uns auch ein befreundetet Architekt der netterweise immer mal wieder vorbei schaute bestätigt.
Wir haben uns damals aufgrund der Transparenz der Angebote, der guten Beratung und natürlich auch wegen dem sehr guten Hauspreis für HdH entschieden.
Wir wünschen allen Bauherren einen guten Bauablauf und lasst euch nicht stressen ihr baut schließlich nur 1x und auch wenn es sicher immer mal wieder stressig wird ihr werde euch freuen wenn das Haus steht.
Viele Grüße aus Schorndorf

rosa n.
4 Jahre zuvor
Reply to  Markus Freling

Hallo wir haben uns entschieden ein Reihenmittelhaus mit hdh zu bauen
unsere Ansprechpartnerin ist zwar ganz nett aber mit denen aus Chemnitz kommen wir dennoch einfacherer zurecht.
jetzt hat sie uns nach 4 Wochen bereits die Zahlung für die Provision zugesendet obwohl noch nichts passiert ist … War das bei euch so ? Die Rechnung sieht auch echt komisch aus

Günther Zobel
5 Jahre zuvor

Guten Tag,

auch ich möchte mich zu Wort melden, da wir gerade mitten beim Rohbau sind und meine bisherigen Erfahrungen gerne teilen möchte.
Vertragsdatum was August 2018, danach relativ schnell saßen wir beim Architekten um den Feinschliff am Grundriss zu erarbeiten und den Bauantrag.
Dieser wurde nach 2,5 Monaten im November genehmigt. Zwischenzeitlich waren wir in Chemnitz und haben unser Haus bei den Fachfirmen bemustert, also die komplette Innenausstattung ausgesucht. Das Bodengutachten wurde erstellt und die Werksplanung gefertigt. Danach hat sich der Bauleiter bei uns gemeldet die Baustelle wurde besprochen und so konnten wir vor einigen Wochen dann mit den Erdarbeiten loslegen und sind aktuell in der Rohbauphase. Das OG wird gerade gemauert und in 10 Tagen soll laut Bauzeitenpaln der Zimmermann schon kommen und das Dach fertigen.
Bisher läuft alles so wie zu Anfang gesprochen und geplant. Wenn alles passt, sind wir Ende des Jahres im Haus. Gerne schreibe ich hier bei Gelegenheit das ein oder andere Wort.

Steffen Säubert
4 Jahre zuvor

Ein Rat von mir an alle die mit HDH bauen wollen.
Gerne teile ich mal meinen aktuellen Stand bzgl. HDH mit, da ich schon einige Mails
von ähnlich geschädigten Bauherren im Umkreis von Stuttgart erhalten habe.

Zu HDH sind wir über unseren Architekten Bauatelier W3 aus Fellbach. Dieser vermittelte uns, wie auch weitere Bauherren an HDH. Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Wie mir erst später bekannt wurde, plant dieser wohl auch unter anderem für HDH.
Letztendlich unterschreibt zwar immer noch der Bauherr selbst den Bauvertrag, allerdings muss ich dazu sagen, dass ich ohne sein Drängen nie bei HDH unterschrieben hätte. Damals hatte ich jedoch nur veraltete Beiträge über HDH gefunden und konnte mir kein aktuelles Bild der desaströsen Lage momentan verschaffen.

Aber nun zum eigentlich Thema zurück…
Vertragsunterzeichnung war Juni 2018. Danach passierte 3 Monate lang erstmal nichts.
Erst nach einer schriftlichen Fristsetzung im September uns die Werkpläne bis spätestens mitte Oktober fertig zu stellen reagierte HDH und teilte uns einen Werkplaner zu, der auch schon für Herrn Zehnder tätig wurde.

Nach 2 weiteren Fristen, die HDH alle hat verstreichen lassen wurden die Werkpläne Ende Januar fertig gestellt und vom “Sachverständigenbüro” freigegeben.
Was allerdings fehlte waren Planungsleistungen der Statik. Ich hatte mich aufgrund der schlechten Bewertungen damals nach alternativen umgeschaut, da ich das Risiko nicht eingehen wollte mit HDH weiter zu bauen.
So forderte ich sämtliche Bewehrungspläne der Bodenplatte, Kellerwände sowie der Geschossdecken ein. Stattdessen erhielt ich wieder den 300 Seiten Berechnungsbericht des Statikers, der außer ein paar Vorgaben für Türstürze nicht wirklich etwas brauchbares enthält.

Nach einigen Emails an Herrn V. wurde mir der Bewehrungsplan für die Bodenplatte geschickt, mit der Anmerkung, dass die Leistung ja jetzt wohl erbracht sei.

Mein Rohbauer, den ich mittlerweile gefunden hatte, konnte damit allerdings wenig anfangen und so kam es, dass ich die komplette statische Berechnung von einem externen Statiker erstellen lassen musste.
Immerhin mit der Folge, dass unsere anfänglich vom “hauseigenen” Statiker Herrn L. errechnete Deckenstärke der Kellerdecke von Sage und Schreibe 32cm auf 24cm+Unterzug reduziert werden konnte.

Wie sich später heraus stellte wollte HDH in der Anlage A für eine 12cm Dickere Decke einen Mehrpreis von ca. 10500 € haben.
Plus noch weiterer plötzlich neu hinzu gekommenen Abdichtungsmaßnahmen, obwohl wir von Anfang an mit einer weißen Wanne geplant hatten.

Da ich mittlerweile die Pläne von meinem Statiker erhalten habe, war mir das relativ egal. In der Folge habe ich die Statiker Kosten glücklicherweise von der Werkplanung abgezogen, sodass der finanzielle Schaden nicht sehr groß ist.

Dadurch konnten wir Anfang Februar 2019 mit dem Rohbau anfangen. Wir werden jetzt alle Gewerke selbst vergeben, bzw. die meisten habe ich schon vergeben. Und wenn alles gut läuft können wir Ende des Jahres einziehen, ganz ohne HDH! Zum gleichen Preis, aber mit deutlich hochwertigerer Ausstattung.

In der Zwischenzeit hat sich bei HDH nicht viel getan. Ich hatte HDH geschrieben, dass wir ohne Aushändigung der Bewehrungspläne die Anlage A nicht unterschreiben werden. Ich erhielt noch eine Mail von Herrn Ströbel, der mir 2 Tage vorher Bescheid gegeben hatte, dass er ja übermorgen in Baden-Württemberg sei und man sich ja mal treffen könne, um die Umstände zu besprechen…

Man hätte uns ja einfach alle bereits bezahlten Pläne zukommen lassen, aber dafür war HDH anscheinend zu blöd. Statt dessen möchte HDH jetzt die nicht erbrachten Planungsleistungen nach Mindestsatz der HOAI abrechnen und fordert eine zusätzliche Summe von ca. 16000 € ;)))
Ein schreiben unseres Anwalts, dass man doch bitte belegen soll, sie man auf die entsprechende Summe komme, blieb bisher unbeantwortet.
Statt dessen erhielten wir nochmal das gleiche Schreiben mit der gleichen Rechnung…

Soweit zu unserem Stand.
Was sich aber mittlerweile sagen kann ist, dass HDH bzw. der beauftragte Statiker Herr Lutsch, systematisch die Deckenstärken überdimensioniert. So werden aus handelsüblichen 20cm Decken einer Doppelhaushälfte plötzlich 26cm und mehr, was in der Anlage A entsprechend vergütet werden will.

Ach ja die Provision von 4% des Hauspreises wird natürlich sofort nach Vertragsunterzeichnung kassiert, obwohl noch nicht eine Leistung erbracht wurde.

Ich kann wirklich nur jedem Raten, sich nach Alternativen um zusehen und nicht mit HDH zu bauen, da HDH aufgrund der angespannten Situation im Bausektor nie und nimmer Handwerker finden wird, die mit ihnen zusammen arbeiten werden. Bzw. wenn sollte man sich die Frage stellen, ob man mit so einer Firma dann bauen möchte.

Falls sich jemand persönlich austauschen möchte, kann er mich gerne unter steffensaeubert@freenet.de anschreiben.

Sehr geehrter Herr Säubert,

mit Interesse haben wir Ihre durchaus spannenden Ausführungen hier zur Kenntnis genommen. Zu den meisten Ihrer Behauptungen haben wir bereits Stellung genommen (siehe Anhang zu diesem Kommentar). Gerne ergänzen wir aber noch weitere Punkte:

1. Sie haben von uns alle Planungsleistungen im Bereich Statik erhalten, die gemäß unserer Bau-Leistungs-Beschreibung zur Errichtung Ihres Haues vorgesehen und notwendig sind. Die von Ihnen angeforderten zusätzlichen Pläne sind bei den von uns verwendeten, hochwertigen Stahlbeton-Vollmontagedecken nicht erforderlich – und somit auch nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Planungsleistungen.

2. Ihren Vorwurf bezüglich der Kosten für die Decke haben Sie ja bereits selbst entkräftet: Unser Statiker hat Ihre Deckenstärke – um den Wohnraum nicht einzuschränken – ohne Unterzug berechnet. Daraus hat sich die Notwendigkeit einer dickeren Decke ergeben. Dass sich die Deckenstärke natürlich reduziert, wenn plötzlich ein Unterzug zum Einsatz kommt, steht außer Frage – dass ein Unterzeug für Sie infrage kommt, haben Sie allerdings nie an uns kommuniziert, vielmehr sollte der stylische Ansatz bei Ihrem Bauvorhaben umgesetzt werden.

3. Es freut uns natürlich sehr, dass Sie inzwischen mit den Plänen, die Sie als Mitglied im Bundesverband Haus der Handwerker e.V. zu sehr günstigen Konditionen bekommen haben, Ihr Bauprojekt starten konnten. Wir hoffen jedoch, dass Sie Verständnis dafür haben, dass diese Planungsleistungen selbstverständlich nach HOAI zu vergüten sind, sofern Sie nicht mit unseren Mitgliedsunternehmen bauen. Auch das ist in unseren Verträgen ganz transparent geregelt – daran ändert auch die Annahmeverweigerung von Rechnungen nichts ;)))

4. Bis zum heutigen Tag, also dem 6. August 2019, hat uns kein Schreiben Ihres Anwalts erreicht.

5. Bislang liegt uns von Ihnen weder eine Finanzierungsbestätigung vor, noch sind alle Rechnungen bezahlt. Das war auch einer der Gründe, warum wir Sie um einen persönlichen Gesprächstermin gebeten hatten, da es zu unsere Aufgaben zählt, unsere Mitgliedsbetriebe diesbezüglich zu schützen.

Grundsätzlich klären wir solche Dinge mit unseren Bauherren direkt und beteiligen uns nicht an Diskussionen in Blogs und Foren. Ausnahmsweise haben wir zu den von Ihnen geäußerten Kritikpunkten nun aber auch einmalig öffentlich Stellung genommen.

Ihr Team vom Bundesverband Haus der Handwerker e.V.

Anhang (Antwort vom 2. August 2019):

“Sehr geehrter Herr Säubert,

zunächst tut es uns leid, zu hören, dass der Bundesverband Haus der Handwerker e.V. Ihren Vorstellungen vom Ablauf eines Bauprojekts nicht entsprechen konnte. Wir bedauern zudem, dass wir nicht die Möglichkeit hatten, uns zu diesem Thema mit Ihnen persönlich auszutauschen, aber leider haben Sie unser – in den vergangenen Monaten mehrfach unterbreitetes – Angebot, sich bei Ihnen im Raum Stuttgart zu treffen, ignoriert. Aus diesem Grund nehmen wir nun gerne hier zu Ihrem Anliegen Stellung.

Es ist natürlich vollkommen richtig, dass die Planung eines Bauvorhabens eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Das ist in erster Linie der Tatsache geschuldet, dass unser Bundesverband an die Qualität des Planungsprozesses sehr hohe Anforderungen stellt. So werden beispielsweise die Werkplanungen all unserer Bauprojekte durch ein unabhängiges Bausachverständigenbüro geprüft. Dadurch werden unsere Bauherrschaften bereits im Vorfeld bestmöglich vor Bauverzögerungen und Kostenrisiken geschützt. Um diesem Anspruch mit der notwendigen Sorgfalt gerecht zu werden, gibt es für die Planungsphase auch keine zeitlichen Vorgaben im Sinne von Fristen.

Zum Thema „überdimensionierte Decken und Wände“ sowie den von Ihnen angesprochenen „horrenden Aufpreisen“: In unserer Bau- und Leistungsbeschreibung ist der vereinbarte Leistungsumfang klar definiert. Auf 90 Seiten (!) sind sämtliche Gewerke und Leistungen ausführlich beschrieben. Tatsächlich entscheiden sich gerade wegen dieser detaillierten und transparenten Bau- und Leistungsbeschreibung viele Bauherren für uns als Partner.

In der Praxis ist es dann so, dass – basierend auf dem Baugrundgutachten – individuell für jedes Bauprojekt eine Statik erstellt wird. So auch bei Ihnen geschehen. Alle Planungsbeteiligten sind angehalten, im Sinne der Bauherrschaften ökonomisch zu planen. Dennoch kann es – abhängig vom Bodengrundgutachten und der Architektur des Hauses – zu Änderungen am Baukörper kommen, die aus statischen Erfordernissen resultieren.
Stellen diese Änderungen eine Abweichung von dem nach Bau- und Leistungsbeschreibung vereinbarten Leistungsumfang dar, ergeben sich daraus Mehrpreise bzw. Gutschriften.

Es ist richtig, dass sich bei Ihnen ein Mehrpreis ergeben hat, da in Ihrem Fall eine dickere Kellerdecke notwendig ist, um die Standfestigkeit des Hauses zu gewährleisten. Wir bitten um Verständnis, dass wir – auch in Ihrem Interesse – keine Bauprojekte umsetzen können, die den statischen Erfordernissen nicht genügen.

Zum Thema Handwerker und Baubeginn: In unserem Verband haben sich eine Vielzahl von Meister- und Fachhandwerksbetrieben zusammengeschlossen. Stetig kommen neue hinzu, die die Vorteile dieser starken Gemeinschaft nutzen möchten. Alle Bauprojekte werden realisiert. Dies war schon immer so und wird auch künftig so sein. Der Baubeginn ist in den Verträgen klar formuliert und definiert.

Ebenso transparent und offen wird das Verkäuferhonorar von 4 Prozent sowie dessen Fälligkeit in unseren Verträgen kommuniziert. Da wir kein Bauträger sind, erhält der vermittelnden Vertriebspartners eine Provision, die bereits im Hauspreis mit eingerechnet ist. Mit der Unterzeichnung der Verträge, denen intensive Beratungsgespräche vorausgegangen sind, sowie dem Erhalt der Auftragsbestätigung, ist die Leistung des Beraters erbracht.

Wie bereits eingangs erwähnt, sehen wir Ihnen nach wie vor für ein klärendes, persönliches Gespräch zur Verfügung.

Ihr Team vom Bundesverband Haus der Handwerker e.V.”

Steffen Säubert
4 Jahre zuvor

Zu 1.
Sie sagen einerseits seien die Bewehrungs und Schalpläne nicht Bestandteil des Leistungsumfangs,
andererseits wollen Sie aber nach HOAI abrechnen, na was denn nun?
Dann empfehle ich Ihnen mal einen Blick in die HOAI zu werfen, welche Leistungen zu erbringen sind:
https://dejure.org/gesetze/HOAI/Anlage_14.html

Komischerweise habe ich auch Aussagen von Bauherren zu hören bekommen, dass ihr beauftragter Statiker diese Pläne erst dann anfertigt, wenn ein Werkvertrag mit dem Rohbauer vorliegt.
Haben Sie dafür nun auch wieder eine passende Ausrede parat?

Zu 2.
Ich weiß was eine Decke kostet, ich habe meine Decken selbst beim Baustoffhandel bestellt.
Des weiteren lagen mir mehrere von mir eingeholte Angebote zweier Rohbauunternehmen vor, in denen sämtliche Decken für 27000 Netto inkl. Beton aufgeführt waren.
Dies deckt sich auch mit meinen Erfahrungen bzgl. letztendlich abgerechneter Summen.

Zu der dickeren Kellerdecke sei gesagt, dass ich sehr wohl um einen Unterzug bzw. Stütze gebeten habe. Diesbzgl. liegt mir auch eine Mail ihres Statikers vom 12.12.2018 vor.
Ihr Statiker meinte allerdings, dass ein Unterzug bei der Spannweite nichts bringen würde.
Komischerweise hat mein beauftragter Statiker eine Deckenstärke von 24cm plus Unterzug berechnet und es wurde auch so umgesetzt.

Zu 5.
Natürlich lag bis heute keine Finanzierungsbestätigung vor, da diese bei Ihrer Ablaufplanung ja erst nach Unterzeichnung der Leistungsanpassung benötigt wird.

Sie wissen ganz genau was bei Ihren Bauvorhaben momentan so alles schief läuft.
Diese Woche bekam ich schon wieder eine Zuschrift einer Bauherrin aus Ludwigsburg, die oh Wunder die gleichen Probleme hat wie ich und weitere Eingangs erwähnte Bauherren.

Ihre arrogante und selbstgefällige Art und Weise hier Dinge zu verdrehen und zu beschönigen wird noch Konsequenzen nach sich ziehen, das kann ich Ihnen versprechen. Es sind nicht wenige Bauherren die HDH verprellt hat, mit denen ich im Austausch stehe. Ich denke gemeinsam wird sich da auf längere Sicht etwas medienwirksameres als Blogeinträge auf die Beine stellen lassen…

Rolf Zehnder
3 Jahre zuvor