Ausprobiert: Jumeirah Frankfurt – 1001 Nacht in der Mainmetropole

Frankfurt am Main. Ich weiß nicht genau, warum und wieso, aber über die Jahre hatte sich in meinem Kopf ein eher negatives Bild der Mainmetropole festgesetzt und das obwohl ich die Stadt immer nur im Rahmen kurzer Aufenthalte auf der Durchreise erlebt hatte.

Vor mehreren Wochen hatte ich dann endlich die Gelegenheit, mir Frankfurt im Rahmen eines dreitägigen Aufenthalts genauer anzuschauen. Schon nach dem ersten Tag musste ich sämtliche Vorurteile revidieren. Abseits der beeindruckenden Wolkenkratzer des Finanzdistrikts hat Frankfurt eine Vielzahl kultureller und architektonischer Highlights zu bieten, die man nicht verpassen sollte. Wer mit der Familie da ist, darf sich auch den Zoo nicht entgehen lassen! 😉

Mittendrin befindet sich das Jumeirah Frankfurt.

Das Jumeirah Frankfurt

Jumeirah Frankfurt 32

Zentraler als das Jumeirah Frankfurt könnte ein Hotel kaum liegen: Über einen direkten Zugang zur Einkaufspassage MyZeil gelangt man direkt auf die bekannte Shoppingmeile Zeil. Das Finanzviertel, die Alte Oper, der Römer, das Museum für Moderne Kunst und das Goethehaus sind zu Fuß in nur wenigen Minuten erreichbar. Ideal für eine Städtereise.

Das Jumeirah Frankfurt (oben rechts auf dem Bild) gehört zusammen mit dem Büroturm NEXTOWER (links) zum PalaisQuartier-Komplex. Die beiden Glastürme bilden dabei einen wunderschönen Kontrast zum direkt gegenüberliegenden Thurn-und-Taxis-Palais.

In den 25 Stockwerken des 96 Meter hohen Jumeirah Frankfurt befinden sich 218 Zimmer und Suiten (Mindestgröße stolze 35 Quadratmeter), die mit einem modernen und zugleich zeitlosen Design aufwarten – wahlweise mit Blick auf die Skyline von Frankfurt mit dem Höhenzug des Taunus im Hintergrund, die Frankfurter Innenstadt und auf Offenbach, oder den Main und den Frankfurter Dom.

Als kleines Gimmick bietet das Jumeirah Frankfurt den Gästen übrigens auch selbstproduzierten Honig an. Dazu später mehr.

Die Anfahrt

Jumeirah Frankfurt 48

Die Anfahrt mit dem Auto stellte sich als echtes Abenteuer heraus und ist nur nervenstarken Autofahrern zu empfehlen. Man könnte zwar meinen, dass man ein so hohes Gebäude schon von Weitem erblickt, inmitten von unzähligen Wolkenkratzern, die noch deutlich höher sind, gestaltet sich das dann aber doch recht schwierig.

Das Problem: Die offizielle Adresse des Jumeirah Frankfurt lautet “Thurn-und-Taxis-Platz 2”. Wer das ins Navi eingibt, hat schon verloren. Es ist zwar keine Seltenheit, dass man auf dem Weg zu zentral gelegenen Hotels die ein oder andere Fußgängerzone oder einen verkehrsberuhigten Bereich durchqueren muss, aber in diesem Fall gerät man direkt in ein Gewirr von Einbahnstraßen, an dessen Ende man feststellt, dass man so nicht zum Hotel kommt.

Nächster Versuch: Bei Google Maps direkt nach “Jumeirah Frankfurt” suchen und den Routenplaner nutzen. Fatal! Google Maps selbst platziert das Hotel zwar am richtigen Fleck, die Routenplanung führt einem dann aber direkt in eine Parallelstraße, von der aus man nicht weiterkommt.

Die Rettung: Google. Mit den Nerven am Ende und kurz davor das Auto einfach mitten in der Fußgängerzone stehen zu lassen, hilft Google beim Suchbegriff “Jumeirah Frankfurt Anfahrt” schnell weiter.

Biegen Sie am Eschenheimer Turm rechts ab auf die Große Eschenheimer Straße. Die
Einfahrt zum Jumeirah Frankfurt befindet sich auf der linken Seite.

Kein Navi der Welt, wäre auf diese Idee gekommen. Die komplette Anfahrtsbeschreibung gibt es hier als PDF.

Die Ankunft

Irgendwann steht man dann direkt vor dem Eingang des Hotels und blickt auf das beeindruckende Bauwerk aus Glas:

Wie bei Jumeirah üblich (ich war bereits im vergangenen Jahr im Jumeirah Port Soller auf Mallorca zu Gast), war die Begrüßung freundlich und zuvorkommend, herzlich und dennoch mit einer gewisser Distanz – genau so, wie es eben sein muss.

Dass es sich bei Jumeirah um eine arabische Hotelkette handelt, wird spätestens am Empfang deutlich: zur Begrüßung werden Erfrischungstücher gereicht, zusätzlich stehen Getränke bereit.

Die Hotellobby besticht durch viel Liebe zum Detail – frei nach dem Motto: Klein aber fein! Entweder man macht es sich dort nach der Ankunft erstmal gemütlich, oder man begibt sich direkt mit dem Fahrstuhl aufs Zimmer.

Jumeirah Frankfurt 51Wie ihr seht, handelt es sich um keinen gewöhnlichen Fahrstuhl. Über ein Touch-Display gibt man ein, in welchen Stock man möchte und wenige Sekunden später öffnet sich schon eine der vier Fahrstuhltüren. Der Fahrstuhl befördert einem dann direkt ans Ziel, ohne lästige Zwischenstopps und Wartezeiten.

Die Bedienung des Fahrstuhls via Touch-Display ist nur eine von vielen (nützlichen) technischen Spielereien, denen man in diesem erst 2011 eröffneten Hotel begegnet.

Das Zimmer

Jumeirah Frankfurt 6

Apropos erst 2011 eröffnet: Man merkt dem Jumeirah Frankfurt schnell an, dass es sich um ein vergleichsweise neues Hotel handelt, da man weder in den Zimmern noch in den anderen Räumlichkeiten des Hotels irgendwelche Abnutzungsspuren findet. Alles wirkt wie frisch aus dem Möbelhaus.

Neben der Junior Suite, die man auf den Bildern sieht, stehen im Jumeirah Frankfurt folgendes Zimmerkategorien (von 35 Quadratmetern bis hin zu 220 Quadratmetern) zur Auswahl:

  • 95 Deluxe Rooms
  • 15 Skyline Deluxe Rooms
  • 58 Deluxe Studios
  • 16 Junior Suites
  • 15 Skyline Junior Suites
  • 17 Deluxe Suites
  • 1 Senator Suite
  • 1 Presidential Suite

Einer Übersicht findet ihr hier.

Die Zimmer überzeugen durch ein in sich stimmiges, modernes und zugleich warmes Design. Man fühlt sich auf Anhieb wohl. Ein Blick aus dem Fenster bietet einem stets ein wunderschönes Panorama.

Jumeirah Frankfurt 34

Man muss aber ganz klar sagen, dass die Skyline Deluxe Rooms und Junior Suites in puncto Aussicht nicht zu übertreffen sind. Die phänomenale Aussicht wird hier einzig durch die leicht verschmutzte Glasfront beeinträchtigt, die wie ein Schleier über dem ansonsten traumhaften Panorama liegt. Das lässt sich in Großstädten wie Frankfurt am Main aber leider nicht vermeiden.

Für Kaffeefans steht im Zimmer eine Nespresso-Maschine bereit, für Musik-Fans ein Bose Sounddock und für Home Entertainment-Fans ein großzügiger LG-Fernseher samt Bose-Soundsystem. Ohnehin kommen Technikfans im Jumeirah Frankfurt auf ihre Kosten, da man auf keine Spielerei verzichtet hat.

Die Telefone im Zimmer verfügen über Touch-Displays und können sogar auf einem USB-Stick gespeicherte Bilder anzeigen. Das Badezimmer verfügt über einen im Spiegel integrierten Fernseher, der über dieselben Funktionen verfügt, wie sein großer Bruder im Wohn-/Schlafbereich. Eines meiner persönlichen Highlights war die Konsole am Schreibtisch, die neben einem HDMI-, USB- und Monitoreingang sogar über Bluetooth verfügt. MacBook via HDMI anschließen, iTunes öffnen und schon steht dem gemütlichen Filmabend nichts mehr entgegen.

Die Elektronik des gesamten Zimmers lässt sich über ein Bedienterminal im Nachttisch steuern. Soll heißen: Licht, Gardinen und das digitale “Bitte nicht stören”-Schild an der Zimmertür.

In der Junior Suite setzt das Jumeirah Frankfurt designtechnisch beim Nachtlicht noch eins oben drauf. Die indirekte Beleuchtung, die irgendwo im Zimmer versteckt ist um den nächtlichen Gang zum Badezimmer zu erleichtern, kennt jeder. Dass einfach mal die beiden Waschbecken zum Nachtlicht werden sicherlich nicht.

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Sauberkeit, das regelmäßige Nachfüllen der Hygieneartikel und Nespresso-Kapseln und ein stets hilfsbereiter und freundlicher Concierge sind obligatorisch. Das WLAN ist kostenlos und schnell. Das Jumeirah Frankfurt macht seinem Ruf hier alle Ehre.

Max on One & El Rayyan

Das Abendessen im El Rayyan, dem libanesischen Restaurant des Jumeirah Frankfurt, war ok. Ok deshalb, weil es zwar nicht schlecht geschmeckt hat, am Ende dann aber doch nicht das war, was man von einem solchen Restaurant erwartet. Durchschnittlich eben.

Ganz anders das Frühstück im Max on One. Hier zeigt das Jumeirah Frankfurt wie ein Frühstück aussehen muss. Wünsche bleiben keine offen, egal ob man auf die reichhaltige Auswahl des Buffets zurückgreift, oder à la carte eine der zahlreichen Eierspeisen bestellt. Frischgepresster Orangensaft fehlt natürlich ebenfalls nicht.

In Kombination mit dem ruhigen und stilvollen Ambiente des Max on One (entworfen vom renommierten japanischen Designer Takashi Sugimoto) ist so für den perfekten Start in den Tag gesorgt.

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Talise Spa

Sieht man von den zahlreichen Anwendungszimmern ab, fällt der Wellnessbereich des Jumeirah Frankfurt mit zwei Saunen (eine für Männer, eine für Frauen) inklusive Ruhebereichen recht klein aus.

Wer etwas für die körperliche Fitness tun oder eine Runde im Pool drehen möchte, muss sich in den direkt angrenzenden Fitnessclub “Fitness First” begeben. Die Zutritt ist für Hotelgäste selbstverständlich kostenlos. Aus meiner Sicht dennoch suboptimal, da der Weg vom Zimmer bis zum Pool für einen kurzen Abstecher viel zu weit ist.

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Ein kleines Highlight gibt es dennoch: Im Spa-Bereich des Jumeirah Frankfurt wird man mit einem Glas Kristall-Wasser und frischem Obst begrüßt.

Skyline Honey

Eingangs habe ich bereits erwähnt, dass das Jumeirah Frankfurt eigenen Honig herstellt, den die Gäste beim Frühstück im Max on One genießen können. Möglich wird das durch 40.000 Honigbienen, die in vier Bienenstöcken auf der 28. Etage des Hotels beheimatet sind.

Man muss dazu wissen, dass Bienen bis zu 3 Kilometer weit fliegen und so unter anderem das Mainufer oder den botanischen Palmengarten erreichen können, wo viele verschiedene Blumen und Pflanzen auf sie warten. Ein Imker besucht das Jumeirah Frankfurt im Frühjahr und Sommer dann wöchentlich, um den Honig einzusammeln. Wie das aussieht, könnt ihr im folgenden Video ab Minute 0:57 sehen.

Den hoteleigenen Skyline Honey können Gäste nicht nur morgens beim Frühstück direkt aus der Wabe schöpfen, sondern auch als Souvenir mit nach Hause nehmen. Schmeckt lecker! 😉


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1001 Nacht in der Mainmetropole

Das Jumeirah Frankfurt bietet seinen Gästen arabisches Flair inmitten der hektischen Mainmetropole Frankfurt. Es bleiben keine Wünsche offen: Die Mitarbeiter sind freundlich und zuvorkommend, das gesamte Hotel und insbesondere die Zimmer sind großzügig und stilvoll eingerichtet und auch Sonderwünsche werden binnen kürzester Zeit erfüllt. Ein Hauch von 1001 Nacht.

Veröffentlicht von Frank Feil

Blogger aus Leidenschaft seit über 12 Jahren. Ist selbstständig und macht irgendwas mit Social Media. Liebt das Reisen und guten Gin. Baut zur Zeit ein Haus.

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[…] Juni war ein Monat, den ich fast ausschließlich im Hotel verbracht habe. Unter anderem im Jumeirah Frankfurt. Wenige Tage später ging es dann auch schon weiter nach Dresden, wo mir das Taschenbergpalais […]

[…] ich bereits das letzte Mal im Jumeirah Frankfurt zu Gast war, fiel mir die Auswahl des Hotels recht einfach – vor allem, da ich mir ohnehin […]