Bereits Ende des vergangenen Jahres öffnete in Frankfurt ein neues Hotel seine Tore: das Sofitel Frankfurt Opera. Derzeit befindet sich das Hotel noch im “Soft Opening”, also in der Phase, in der noch die letzten Probleme analysiert und behoben werden, bevor der Regelbetrieb startet.
Ich hatte Anfang Januar die Gelegenheit, schon vorab einen Blick in das neue Fünf-Sterne-Hotel im Herzen der Mainmetropole zu werfen, das direkt neben der Alten Oper liegt. Und obwohl noch nicht alle Annehmlichkeiten des Hotels verfügbar waren, wie etwa der So SPA & So FIT Wellness-Bereich, zeigte sich doch recht schnell, dass das Sofitel Frankfurt Opera den selbst gesteckten Maßstäben der „Haute Hotellerie“ in jeder Hinsicht gerecht wird. Aber der Reihe nach.
Sofitel Frankfurt Opera: “Hôtel particulier” im Frankfurt des 21. Jahrhunderts
Sobald man das Sofitel Frankfurt Opera betritt, fühlt man sich ein bisschen wie in einer anderen Welt. Gerade noch stand man vor dem historischen Gebäude der Alten Oper und eine Sekunde später befindet man sich in einer imposanten Hotellobby, deren Design die Handschrift des französischen Innenarchitekten Nicolas Adnet trägt.
Das Sofitel Frankfurt Opera orientiert sich am “Hôtel particulier”, einem Baustil, der im Frankreich des 17. und 18. Jahrhunderts äußerst beliebt war. Damals bauten Adel und Klerus repräsentative Stadtpalais, um ihren Rang und Reichtum zu demonstrieren – insbesondere dem König. Typische Elemente eines “Hôtel particulier” waren der Kronleuchter, die noble Wendeltreppe, die Salons, die Mezzanin und die Galerie. All das brachte Nicolas Adnet in das Frankfurt des 21. Jahrhunderts und kombinierte so französische Tradition mit zeitgenössischen Elementen.
Mir persönlich gefällt der Stil des neuen Sofitel sehr gut. Die Möbel wirken gemütlich und einladend. Man fühlt sich sofort heimisch. Es gibt keine riesige Rezeption, an der die Gäste Schlange stehen, sondern nur drei kleine Theken, an denen man nach einem Begrüßungsgetränk zusammen mit einem Mitarbeiter den Check-in erledigt. Bevor es auf’s Zimmer geht, kann ich jedem nur empfehlen, eine kleine Tour durch die Lobby zu machen und auch die Galerie nicht auszulassen, wo es jede Menge zeitgenössischer Kunst zu entdecken gibt. Und was noch viel wichtiger ist: Egal, wo man hinkommt, man wird immer mit einem Lächeln begrüßt.
150 Zimmer und Suiten mit einem Hauch von Goethe
Wenn ein neues Sofitel gebaut wird, versuchen die Planer stets den Bezug zur jeweiligen Stadt herzustellen. In Frankfurt gibt es da sicherlich viele Möglichkeiten, letztendlich hat man sich aber für “Deutschlands größten Dichter” Johann Wolfgang von Goethe entschieden, der hier 1749 geboren wurde: Berühmte Zitate und Sprüche Goethes zieren die Bilder in den Zimmern und der Empfangshalle des Hotels. Wer genau hinschaut, entdeckt auch das ein oder andere Buch. Die Hotelbar heißt Lili’s, das Restaurant Schönemann – eine Hommage an Goethes große Liebe Lili Schönemann.
Und damit kommen wir auch schon zu den Zimmern des Sofitel Frankfurt Opera. Allen gemein ist die Kombination aus gemütlicher Wohnkultur und moderner Atmosphäre. Das Sofitel verzichtet bewusst auf opulente Designelemente. Die Einrichtung ist zeitlos und elegant, zugleich aber auch detailverliebt.
Insgesamt verfügt das Sofitel über 150 Zimmer und Suiten:
- 55 Classic/Superior Zimmer mit jeweils mindestens 30 Quadratmetern
- 64 Luxury Zimmer mit jeweils mindestens 40 Quadratmetern
- 15 Junior Suiten mit je 50 Quadratmetern
- 13 Prestige Suiten mit je 60 Quadratmetern
- zwei Opera Suiten mit je 90 Quadratmetern
- eine Präsidenten Suite mit 120 Quadratmetern
In allen Zimmern gibt es ein Badezimmer mit Regenwalddusche oder Badewanne und separatem WC, Hermès Amenities, ein Bose Sound System, einen Samsung Großbildfernseher, eine Illy-Espresso Maschine sowie einen Heißwasserkocher und natürlich kostenfreies WLAN. Wer sich eine Suite gönnt, bekommt darüber hinaus noch getrennte Badezimmer, einen Butler-Service und ein Bose 321 System. Zur Präsidenten-Suite gehört außerdem eine 130 Quadratmeter große, private Dachterrasse, von der aus ihr einen fantastischen Blick auf Frankfurt habt.
Zimmer
Suite
Präsidenten Suite
Je nachdem, für welches Zimmer ihr euch entscheidet, blickt ihr von eurem Fenster aus auf die Alte Oper, den angrenzenden Stadtpark oder das Atrium. Die Variante mit dem Stadtpark kann ich insbesondere denjenigen empfehlen, die auf absolute Ruhe Wert legen.
Ein Punkt, der mir persönlich sehr wichtig ist, ist die Zimmergröße: Im Sofitel Frankfurt Opera bringt es das kleinste Zimmer auf 30 Quadratmeter, bei den Luxury Zimmern sind es sogar 40 Quadratmeter. Ich war schon in Hotels, in denen selbst die Suiten nicht so groß waren. Freilich braucht nicht jeder so viel Platz, aber in einem Fünf-Sterne-Hotel sollte man ein 25 bis 30 Quadratmeter großes Zimmer doch erwarten können. Selbiges gilt für die Espresso-Maschine, die leider in vielen Hotels den Suiten vorbehalten ist. Das neue Sofitel in Frankfurt hat diesbezüglich alles richtig gemacht!
Restaurant Schönemann und Lili’s Bar
Ich war zwar nur für eine Nacht im neuen Sofitel Frankfurt Opera, hatte aber dennoch die Gelegenheit, im Restaurant Schönemann zu Abend zu essen. Hier wird feinste französische Bistroküche mit Akzenten aus der regionalen Küche kombiniert. Küchenchef Lukas Sulik setzt dabei vorzugsweise auf hochwertige Produkte aus der Region und aus Frankreich. Wer danach noch nicht satt ist, kann sich zum Abschluss noch einen Kuchen oder ein Dessert aus der hoteleigenen Patisserie gönnen.
Ich habe für euch einen kurzen Auszug aus der Speisekarte zusammengestellt:
- Ratatouille Tatar
- Foie Gras
- Rillettes de Campagne
- Hummerbisque
- Hirschrücken
- Juvenilferkel
- Bouillabaisse
- Wallerfilet
- Jakobsmuscheln
- Entrecôte vom Deutschen Simmentaler Rind
Das Ambiente im Restaurant Schönemann orientiert sich am Stil der Lobby des Sofitel Frankfurt Opera. Die Polster der Stühle und Sofas sind farbenfroh, die Wände ziert moderne Kunst. Designliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten – und außerdem sitzt man auf den Sofas und Sesseln äußerst bequem 😉
Ich hatte während meines Restaurantbesuchs nichts zu beanstanden. Die Mitarbeiter waren von Anfang an freundlich und zuvorkommend. Man begleitete mich zum vorab reservierten Tisch, bot mir einen Aperitif an und brachte mir eine Brotauswahl. Derweil machte ich mir schon einmal Gedanken über die Vorspeise und den Hauptgang. Ich entschied mich für Oktopus mit Perlgraupen und Paprika sowie ein Filet Steak mit Kartoffelpüree und Spinat. Los ging es allerdings mit einem Gruß aus der Küche und einer Weinempfehlung. Netterweise beseitigte der Mitarbeiter vor dem Hauptgang auch gleich noch die Brotkrümel, die ich auf dem Tisch verteilt hatte (eines meiner Talente! ;)). So sieht guter Service aus.
Letztendlich war jeder Gang ein echtes Geschmackserlebnis. Das Filet war auf den Punkt medium gegart, der Oktopus in Kombination mit der Jus ein Traum. Preislich bewegen sich die Vorspeise zwischen 12 und 29 Euro, die Hauptgänge zwischen 27 und 36 Euro. Das ist nicht gerade günstig, aber ein durchaus normaler Preis für ein Hotelrestaurant in dieser Kategorie und Lage.
Nach dem Abendessen bietet sich Lili’s Bar für einen Drink an. Das Sofitel setzt hier auf ein „Lounge-Cocktail-Konzept“ – tagsüber ist Lili’s eine Lounge und am Abend eine Bar. Barchef Ran Hoch hat neben Champagnercocktails und Klassikern wie Manhattan oder Negroni auch eigene Kreationen im Angebot: Infusionen mit Gin, Wodka, Rum und Tequila.
Die gemütliche Atmosphäre des Sofitel Frankfurt Opera wird in Lili’s Bar durch einen offenen Kamin untermauert. Ansonsten prägen die bereits bekannten Stilelemente den Raum. Leider hatte ich nur Zeit für einen Drink, weshalb ich an dieser Stelle zur Bar nicht viel mehr sagen kann.
Sofitel Frankfurt Opera: Ein erstes Fazit
Obwohl sich das Sofitel Frankfurt Opera noch im Soft Opening befindet, lassen die Räumlichkeiten und der Service keinerlei Wünsche offen. Der “Hôtel particulier”-Baustil stellt einen netten Kontrast du den in Frankfurt doch recht dominanten gläsernen Hochhäusern dar. Sobald man die Lobby betritt, ist die Hektik der Großstadt vergessen. Die Zimmer sind geräumig und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet.
Die Lage spricht ebenfalls für das neue Sofitel: Sämtliche Sehenswürdigkeiten sind fußläufig erreichbar. Selbiges gilt für das Bankenviertel. Vom Hauptbahnhof bis zum Hotel habe ich zu Fuß knapp 15 Minuten gebraucht, der Flughafen lässt per S-Bahn innerhalb von 30 Minuten erreichen. Das macht das Sofitel zum idealen Ausgangspunkt für Privat- und Geschäftsreisen.
Wenn in Kürze dann noch das 400 Quadratmeter große So SPA & So FIT Wellness eröffnet, ist das Rundum-Wohlfühl-Paket komplett. Einen 25 Meter langen Indoor-Pool können Hotelgäste übrigens schon jetzt nutzen. Diesen teilt sich das Sofitel mit dem benachbarten Fitness First Black Label-Studio. Ein separater Eingang für Hotelgäste ist vorhanden.
Bleibt noch die Frage, wie es um das Frühstück bestellt ist. Das werde ich mir dann beim nächsten Aufenthalt in Frankfurt anschauen! 😉