München ist eine tolle Stadt: egal ob man sich eher für kulturelle Dinge, das Nachtleben oder einfach nur die bayerische Landeshauptstadt selbst interessiert – jeder kommt auf seine Kosten. Bei uns gehört zum Beispiel ein Spaziergang durch die Fußgängerzone und ein Besuch auf dem Viktualienmarkt zum Standardprogramm. Die Auswahl an Antipasti und exotischen Früchten – ein Traum! 😉
Auf jeden Fall stand im August mal wieder ein München-Trip über das Wochenende auf dem Programm. Diesmal sollte es ein zentrales Hotel werden. Nach kurzer Recherche entschlossen wir uns für das Sofitel München Bayerpost, das direkt neben Münchens Hauptbahnhof liegt (vom Bahnsteig bis zum Hoteleingang waren wir keine fünf Minuten zu Fuß unterwegs).
Freilich ist die Umgebung rund um den Hauptbahnhof – dazu auch noch an einem Freitagabend – nicht gerade the place to be, aber sobald man die Hotellobby betritt, hat man das Chaos draußen vergessen. Das Erste was uns aufgefallen ist? Die Vitrinen mit Stempeln!
Die Geschichte des Sofitel München Bayerpost
Die Stempel dienen als subtiler Hinweis auf die Geschichte des beeindruckenden gründerzeitlichen Gebäudes, in dem sich das Sofitel München befindet: einst war nämlich die königlich-bayerische Post hier Hausherr. Seit Anfang der neunziger Jahre stand das denkmalgeschützte Gebäude dann leer und drohte zu verkommen – bis im Jahr 2004 das Sofitel mit seinen 339 Zimmern und 57 Suiten seine Pforten öffnete.
Im gesamten Hotel spiegelt sich eine Kombination aus Tradition und Moderne sowie aus bayerischer Lebensfreude und französicher Lebensart wieder. Obwohl das Sofitel München Bayerpost noch keine zehn Jahre alt ist, wurde die Einrichtung bereits erneuert und Teile des Gebäudes renoviert. Dementsprechend warten die Zimmer mit neuester Technik auf. Gebrauchsspuren und anderweitige Abnutzungserscheinungen sucht man vergebens.
Alpenglühen in der Lobby
Aber bevor wir uns die Zimmer genauer anschauen, zuerst noch ein Blick in die Lobby, in der zu diesem Zeitpunkt die Fotoausstellung „October Lights“ von Rüdiger Pleines stattfand. Der orangene Farbton ist übrigens kein Fehler beim Weißabgleich, sondern der orange illuminierten Decke von Designer Harald Klein geschuldet, die an das Alpenglühen erinnern soll.
Die anderen Bereiche der Lobby sind derweil hell, weitläufig – und teils bis zu 25 Meter hoch. Auch hier setzt sich die Designsprache des Sofitel München Bayerpost konsequent fort.
Ein Zimmer mit QR-Code und Quietscheente
Wir hatten ein ganz normales Zimmer gebucht. Soll heißen: 27 Quadratmeter, Naturstein-Bad mit Regendusche, 32-Zoll-Flachbildfernseher, Bose-Soundanlage mit iPod-Dockingstation (freilich noch ohne Lightning-Anschluss), Fußbodenheizung, kostenfreier WLAN-Zugang – und das Wichtigste: eine Nespresso-Maschine.
Zur Begrüßung gab es eine kleine Auswahl an Pralinen und zwei Gläser Sekt – womit wir wieder beim Thema “guter Service” wären.
Der Ausblick auf den Hauptbahnhof München und die Innenstadt:
Wie man auf den Bildern gut erkennen kann, ist das Sofitel München Bayerpost ein Designhotel durch und durch. Alle Einrichtungsgegenstände sind aufeinander abgestimmt und verleihen dem Raum eine elegante und zugleich moderne Note.
Über die Aussicht kann man sich freilich streiten, aber verglichen mit dem Münchner Hotel, in dem wir vor drei Jahren waren (Ausblick auf einen Hinterhof mit Neon-Leuchtreklame), kann sie sich sehen lassen. Und bevor die Frage aufkommt: nein, vom Bahnhofslärm bekommt man rein gar nichts mit.
Technisch sind die Zimmer – bis auf das veraltete iPhone-Dock – auf der Höhe der Zeit. Wer möchte, kann sein MacBook per HDMI direkt an den Fernseher anschließen und auch ansonsten mangelt es dem Multimedia-Port neben der Bose-Anlage nicht an Eingängen. Das hoteleigene W-Lan kann kostenlos genutzt werden. Die Geschwindigkeit reicht aus, um im Netz zu surfen und E-Mails zu checken. Wer hingegen Videos oder andere große Dateien durch das Internet schicken will, muss die High-Speed-Option dazu buchen.
Und sonst so? Viele liebevolle Kleinigkeiten, durch die man sich auf seinem Hotelzimmer erst so richtig wohlfühlt 😉
Life is Magnifique: die Suiten
Neben den normalen Zimmern, gibt es im Sofitel München Bayerpost selbstverständlich auch eine ganze Reihe außergewöhnlicher Themensuiten. Zwei davon konnten wir uns während unseres Aufenthalts genauer anschauen.
Zunächst die knapp 90 Quadratmeter große Les Fleurs du Mal-Suite:
Eine Symphonie in Moll. Eine mystische Fantasiewelt, modern, eindringlich und exzentrisch. Ein einzigartiges Wohnabenteuer mit einer ganz besonderen Dramatik – und einer beinahe magischen Energie. Inspiriert von der tiefgründigen Lyrik Charles Baudelaire’s und seinem Leben in der Pariser Bohème.
Schon der Anblick nimmt gefangen: schwarz trifft auf weiß, hell auf dunkel, gut auf böse. Mystische Farben florale Motive und neobarocke Stilelemente unterstreichen die geheimnisvolle Stimmung. Ein Schritt und man ist angekommen – fern vom Alltag, in einer anderen Welt.
Wie man auf den Bildern unschwer erkennen kann, hat sich hier ein Innendesigner mal so richtig austoben können. Insgesamt ist die Suite zwar recht dunkel, aber genau das unterstreicht eben die Thematik.
Und dann wäre da noch die Imperial Suite.
Was für ein Glanz! Was für ein Glamour! Ein Raum wie eine Diva, inspiriert von den berühmten Hollywood-Klassikern mit Grace Kelly: pur und doch extravagant, modern, zeitlos und mit einer unnachahmlichen Grandezza. Funkelnde Leuchten tauchen die sechs Meter hohe Decke in silbriges Licht. Tapeten mit goldenen Glasperlen schimmern stilvoll. Das monumentale Lentikularbild zieht effektvoll Blicke auf sich und fasziniert mit immer neuen Perspektiven. Sie genießen ein Glas perlenden Champagner auf dem eleganten Lounge-Sofa, ein paar köstliche Hors d’oeuvre vor den raumhohen Fenstern.
Die Imperial Suite beeindruckt in erster Linie durch ihre schiere Größe. Sechs Meter hohe Decken. Wow! Zuvor hatte ich das noch in keinem anderen Hotel gesehen. Der Fernseher ist in dieser Suite dann freilich auch von Bang & Olufsen, während die Bose-Soundanlage auf den ersten Blick eher an eine Glasskulptur erinnert. Wer auf außergewöhnliches Design auf großem Raum steht, der ist hier genau richtig.
Délice La Brasserie – französische Küche
Nachdem wir am ersten Abend auf Empfehlung des Concierges im orientalisch-persischen Spezialitäten-Restaurant Shandiz zu Abend gegessen hatten (kann ich nur empfehlen), wollten wir es uns am zweiten Abend natürlich nicht nehmen lassen, auch eines der hauseigenen Restaurants des Sofitel München Bayerpost auszuprobieren.
Unsere Wahl fiel auf das Délice La Brasserie, das “lässige Eleganz und französische Leichtigkeit” kombiniert.
Auf der Speisekarten wird dann deutlich, was damit gemeint ist: Weinbergschnecken mit Kräuterbutter, Gänseleberterrine mit Sauternesgelee und Brioche oder doch lieber ein Tatar vom Rinderfilet als Vorspeise? Jakobsmuscheln dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Und als Hauptgang? Coq au vin mit Navetten, Kartoffeln und Perlzwiebeln, Lammrücken mit Pistazienkruste, Limonenpolenta und Pfifferlingen – oder doch lieber das Côte de Boeuf vom irischen Rind 300g mit Sauce Béarnaise und hausgemachten Pommes Frites.
Die Stabmuscheln auf dem letzten Bild sind zwar Geschmackssache, dafür haben mich aber die Weinbergschnecken positiv überrascht – man darf eben nur nicht darüber nachdenken, wie sie “früher” mal aussahen 😉
Und zum Abschluss dann noch einen leckeren Cocktail in der ISArBAR.
Pancakes und Waffeln zum Frühstück
Den Morgen beginnt man am besten mit einem entspannten Frühstück – allerdings kann man bei der riesigen Auswahl am Frühstücksbuffet des Sofitel München Bayerpost schon mal ins Schwitzen kommen. Den größten Fehler den man machen kann: am Abend zuvor zu viel essen! 😉
Mein persönliches Highlight waren die in der Show-Küche zubereiteten Pancakes und Waffeln, die es in allen möglichen Variationen gibt. Wer es lieber deftig mag, bekommt aber natürlich auch Rührei mit Speck oder Omelette mit Pilzen. Eine Vielzahl frischer Fruchtsäfte rundet das Frühstückserlebnis ab.
In diesem Sinne: frohes Reisen!
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