Die Luxusprobleme der HTC-Kunden (ja es geht um ein Android-Update)

Wer den Facebook-Auftritt eines Smartphone-Herstellers betreut, hat es heutzutage nicht leicht. Schuld an der Misere ist Google Android, oder besser gesagt die Hersteller selbst, die sich erst im Nachhinein Gedanken über mögliche Updates machen. Mit jeder neuen Version von Google Android geht die Erwartung der Kunden einher, dass auch ihr Smartphone – und sei es noch so alt – das Update bekommt. Illusorisch. Während der ein oder andere Hersteller schon Modelle aus dem vergangenen Jahr nicht mehr auf Android 4.0 Ice Cream Sandwich updatet, haben einige Kunden von HTC echte Luxusprobleme. Es geht um das HTC Desire HD, das im August 2010 auf den Markt kam und damit bereits zwei Jahre alt ist. Nachdem HTC angekündigt hatte, dass es kein Update geben wird, folgte der obligatorische Shitstorm und ein Rechtfertigungsversuch von HTC

Liebe Kunden,
Wir haben Eure Reaktionen zu unserer Entscheidung, kein Android 4.0 Update für das HTC Desire HD bereitzustellen, zur Kenntnis genommen. Wir verstehen absolut, dass diese Entscheidung umstritten ist. Aus diesem Grund möchten wir Euch die Hintergründe näher erläutern: Aufgrund der Tatsache, wie der Speicher auf dem Desire HD aufgeteilt ist und aufgrund der größeren Größe von Android 4.0 wäre es erforderlich, den Speicher des Gerätes neu zu unterteilen und die Nutzerdaten zu überschreiben, um das Update installieren zu können. Auch wenn technisch versierte User diese Lösung möglicherweise für akzeptabel halten, wäre dies bei dem Großteil unserer Kunden nicht der Fall. Wir haben auch alternative Lösungswege zur Reduzierung der Größe des Software-Updates in Betracht gezogen, aber das hätte Auswirkungen auf Features und Funktionen gehabt, die momentan von den Kunden genutzt werden. Selbst nach Installation des Updates gäbe es andere technische Begrenzungen, die unserer Einschätzung nach einen negativen Effekt auf die User Experience hätten. Wir sind davon überzeugt, dass Updates immer die User Experience verbessern sollten. Basierend auf dieser Überzeugung beurteilt HTC bei jedem Update sorgfältig die weitere Vorgehensweise. Wir sind uns der großen Enttäuschung, die unsere Entscheidung ausgelöst hat, bewusst. Gleichzeitig glauben wir, dass die negativen Auswirkungen auf die User Experience zu groß gewesen wären. Wir wissen, dass dieses Statement im Gegensatz zu einer früheren Aussage steht. Dafür möchten wir uns in aller Form entschuldigen.

Persönlich finde ich es toll von HTC, dass man eine so ausführliche Erklärung abgibt, sich mit den Kunden auseinandersetzt und meiner Meinung nach nachvollziehbare Argumente vorbringt. Hilft alles nichts, wie man den Kommentaren entnehmen kann, die sich fast ausschließlich auf Beschimpfungen beschränken und keine konstruktiven Anmerkungen enthalten.

Vielleicht sollten beide Seiten ihr Verhalten überdenken: Hersteller müssen von Anfang an klar stellen, wie viele Versionen von Android unterstützt werden, während die Kunden begreifen müssen, dass sich der technologische Wandel so schnell vollzieht, dass ein zwei Jahre altes Smartphone in etwa einem 10 Jahre alten Auto entspricht.

Veröffentlicht von Frank Feil

Blogger aus Leidenschaft seit über 12 Jahren. Ist selbstständig und macht irgendwas mit Social Media. Liebt das Reisen und guten Gin. Baut zur Zeit ein Haus.

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Björn Kraus
11 Jahre zuvor

Die Luxusprobleme der HTC-Kunden (ja es geht um ein Android-Update) https://t.co/i4RaTmwL

Gilly
11 Jahre zuvor

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11 Jahre zuvor

Gute Idee, aber wie soll ein Hersteller vorhersagen welche Anforderungen die nächsten 2 Versionen haben werden? 🙂

Ģιεɴɴ-ᎯɴĢει
11 Jahre zuvor

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